Die Folgen von Meditation auf das Gehirn
Schon seit längerem beschäftigt sich die Meditationsforschung mit den Themen Entspannung und Stressforschung. In den letzten Jahren sind Untersuchungen zur Aufmerksamkeit und Emotionsregulation hinzugekommen.
Dr. Ulrich Ott, ein Psychologe und Meditationsforscher beschäftigt sich mit der Frage, welches Potential Meditationstechniken haben. Nämlich, „um zu lernen, seine Aufmerksamkeit zu trainieren, länger konzentriert zu sein oder auch seine Emotionen zu verändern:
Umso mit Meditation Gleichmut zu entwickeln oder bestimmte positive Emotionen.“
Die Wissenschaft bestätigt den Yoga
Was in der Yoga- und anderen asiatischen Wissenslehren schon seit Jahrtausenden von Jahren bekannt ist, bahnt sich nun also langsam auch seinem Weg in der westlichen Wissenschaft, die Ihre Erkenntnisse hauptsächlich aus bildgebenden Verfahren zieht.
Per EEG konnten bei Meditierenden positive Emotionen auf Gemütslage und Aufmerksamkeit nachgewiesen werden. Durch das Meditieren wächst eine zeitliche Lücke zwischen Reiz und Reaktion – d.h. man ist gefeit vor vorschnellen Reaktionen. Das Ergebnis: Mehr Gelassenheit.
Ein interessanter Beitrag des Fernsehsenders 3Sat zur wissenschaftlich nachweisbaren Wirkung der Meditation
Im Magnetresonanztomographen wird bei regelmässig Meditierenden die bessere Hirndurchblutung des Orbitofrontalen Cortex sichtbar. Dieses Hirnareal ist u.a. für die Kontrolle solcher automatischen Reaktionen zuständig.
Wissenschaftlich belegt ist auch, dass der Hypocampus beim Meditierenden stärker ausdiferenziert ist. Er ist für die emotionale Bewertung von Situationen wichtig.
Weitere Regionen im Gehirn bei denen mehr Graue Substanz als bei Vergleichspersonen gefunden werden konnte, ist u.a. der Inselcortex. Dieser ist für die Wahrnehmung des Körpers und Empfinden von Schmerz zuständig.
Nimmt die Graue Substanz in dieser Region zu, so nehmen auch die Verästelungen der Nervenverbindungen zu. Das Gehirn differenziert sich weiter aus – wir lernen dazu.
Durch Meditation systematisch das Gehirn trainieren
Wir können bestimmte Areale im Gehirn durch Meditation also regelrecht trainieren. Nutzen wir sie nicht, benutzen wir auch nicht die Fähigkeiten die diesen Regionen zugeordnet sind. Ganz nach dem Motto: Use it or lose it.
Oder wie es der Gehirnforscher Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer in dem Beitrag formuliert:
„Wir sind in der Lage uns selber besser im Griff zu haben – durch Top-Down-Kontrolle wie wir das nennen. Das Frontalhirn, also die oberste Kontrollinstanz, sagt zu den unteren: Bleib mal ein bisschen ruhiger, reg dich nicht so auf. Und das Funktioniert!“
Bei Stress hilft Meditation
Stefan Geisse ist Stresstrainer und bietet regelmässig Meditations- und Entspannungskurse an.
Gerade Neueinsteiger sind begeistert von den einfach umzusetzenden Techniken und dem einfach und praxisorientiert vermittelten philosophischen Hintergrund aus dem Yoga, Ayurveda und den ältesten uns bekannten Wissenschaftlichen Schriften, den indischen Veden.
Mehr zur Meditation und Inspiration bietet auch der Beitrag http://www.induality.com/induality/meditation-buecher-und-cds/
Selbstregulation durch Meditation
Dr. Manfred Ott im Interview mit BDY, dem Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. über seine Erfahrung mit Yoga, Meditation und die Selbstregulation – Aufmerksamkeit, Emotion und auch das vegetative Nervensystem zu regulieren.