Betriebliches Gesundheitsmanagement für mehr Leistung und Produktivität im Unternehmen
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hat zwei Handlungsschwerpunkte
Einerseits die Förderung des persönlichen Gesundheitsverhaltens der Mitarbeiter/-innen und andererseits die Förderung gesundheitsgerechter Bedingungen im Betrieb. Dies verbessert das Wohlbefinden auf allen Entscheidungsebenen, beugt Krankheiten vor oder unterstützt bei bereits eingetretenen Krankheiten die Heilung und – bei längeren Arbeitsausfällen – die Reintegration in den Arbeitsprozess. Doch ein erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement setzt voraus, dass es gut geplant ist und häufige Stolperfallen vermieden werden. 3 Tipps aus der Praxis
1. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter/-innen!
Der Erfolg ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements wird davon abhängen, ob ihre Mitarbeiter/-innen auf allen Hierarchie- und Funktionsebenen die Umsetzung mit einer positiven Einstellung angehen. Alle Aktionen, die im Rahmen eines BGM entstehen können, verlieren ihre Kraft, wenn sie nicht voll hinter der Idee und den Zielen stehen. Besonders wenn es um die Veränderung von Verhalten geht, spielen Motivation und Freiwilligkeit eine große Rolle. Gesundheit und gesundes Verhalten kann nicht verordnet werden, sondern bauen auf der Einsicht auf, einen Nutzen für sich und das Unternehmen erzielen zu können.
2. Führen Sie eine saubere Analyse und Planung durch
Legen Sie den tatsächlichen Handlungsbedarf in Ihrem Unternehmen fest. Eine Bestandsaufnahme der bereits vorhandenen Ansätze und Elemente eines BGM durch externe Unterstützung kann dabei hilfreich sein. Oftmals existieren bereits gesundheitsbezogene Bausteine, ohne dass diese offiziell in der Unternehmensorganisation verankert sind. Gesundheits- und Krankenstatistiken werden geführt oder ergonomische Anforderungen bei der Arbeitsplatzgestaltung berücksichtigt.
3. Achten Sie auf die quantifizierte Bewertung der Wirkung
Ihr BGM sollte auf Langfristigkeit und Kontinuität angelegt sein und hat Einfluss auf verschiedene Prozesse im Unternehmen. Deshalb sollten Sie zu Beginn der Aktivitäten über ein Instrumentarium nachdenken, dass eine Bewertung der durchgeführten Maßnahmen und der dafür investierten Ressourcen erlaubt. Dabei hängt natürlich die Bewertung der einzelnen Aktionen und Maßnahmen von den erwarteten Zielen ab – häufig sind diese schwammig formuliert – achten Sie auf eine Quantifizierbarkeit und Messbarkeit! Mögliche Zielgrößen neben der obligatorischen „Reduzierung des Krankenstandes“ können sein: höhere Arbeitszufriedenheit, langfristige Mitarbeiterbindung, bessere Mitarbeitergewinnung, verbesserte Einsatzplanung usw.
Über den Autor
Stefan Geisse, Dipl.-Betriebswirt FH / MBA hat über 15 Jahre als Manager in internationalen Unternehmen gearbeitet und zuletzt eine Abteilung zur Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit für 20.000 Mitarbeiter mit aufgebaut. Er leitet ein Institut zur Stressbewältigung und Gesundheit in Zürich. Zusammen mit Spezialisten berät er Unternehmen zur Implementierung und Durchführung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und Massnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Mehr Infos