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Mit Achtsamkeit gegen Rückenschmerzen

Neue Studie beweisst den therapeutischen Nutzen von Meditation und Yoga

Die Ursachen von Rückenschmerzen sind oft vielfältig und nicht auf einen Auslöser zu reduzieren:

Fehlhaltungen und –belastungen, schwach ausgeprägte Muskeln, physischer als auch psychischer Druck lasten auf dem Rücken und verursachen Schmerzen.

Gerade wenn Rückenschmerzen dauerhaft werden, rätseln oft die klassischen Mediziner und Therapeuten – der von Rückenschmerzen Gepeinigte wird ratlos zurückgelassen.

Die Folge: Der Betroffene leidet unter stark eingeschränkter Bewegungsfähigkeit die oft zu noch mehr Fehlbelastungen und schädlichen Schonhaltungen führen. Dazu Medikamenteneinsatz, schlaflose Nächte und eingeschränkte Leistungsfähigkeit im Beruf und Privatleben.

Achtsamkeitstraining gegen Schmerzen
Rückenschmerzen betrifft viele von uns

 

Eine neue Studie zeigt, dass sogenannte achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduktion) grössere Erfolge im Hinblick auf Beweglichkeit und negativ empfundene Schmerzen erzielen als die üblich ärztliche Routineversorgung (Jama, Bd. 315, Seite 1240, zitiert nach NZZ).

Mit Achtsamkeit gegen Schmerzen und Stress

Die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts von Jon Kabat-Zinn auf Basis des Yoga, Meditation und Buddhistischen Einflüssen entwickeltem Konzept richtet mit meditativen Übungen den Blick nach Innen:

Bewusstere Atmung, mehr Gelassenheit und achtsames Wahrnehmen des Körpers und des Geistes hilft dabei, im Alltag mit Rückenschmerzen besser umzugehen.

In Kombination dazu werden schmerzbezogene Gedanken und daraus resultierendes Verhalten kritisch überpüft und abgeschwächt. Dies hilft, wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Was seit Jahrtausenden in den indischen Wissenslehren präsent ist, kommt so nun nach und nach auch bei uns im Westen an:

Der Kopf verstärkt das Leid.

Yoga bei Schmerzen und Stress
Yoga auch im Büroalltag – gegen Stress und Schmerzen

Yoga und Meditation wirken nachhaltiger als Schmerzmittel

US-Forscher verglichen achtsamkeitsbasierte Stressreduktion mit reinen ärztlichen Routinebehandlungen mit Schmerzmitteln und Übungen.

342 Patienten im Alter zwischen 20 und 70 nahmen an der Studie teil. Die Patienten litten im Durchschnitt seit mehr als sieben Jahren fast täglich an Rückenschmerzen und wurden durch Zufall auf die Gruppen verteilt.

Übungen zur Achtsamkeit und Entspannung gegen Stress und Schmerzen

Über acht Wochen fand für die Teilnehmer der Yoga- und Meditationsbasierten Therapie einmal wöchentlich eine zweistündige Gruppensitzung statt. Dort lernten sie Übungen zur Achtsamkeit, Entspannung und Yoga-Körperübungen welche sie täglich 45 Minuten durchführen sollten.

Ein halbes Jahr später hat sich die Beweglichkeit in der Gruppe der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion bei 61 Prozent, bei der Kontrollgruppe (ärztliche Behandlung) um 44 Prozent verbessert.

Die als unangenehme wahrgenommenen Schmerzen hatten sich bei 44 Prozent vermindert, bei der Kontrollgruppe waren es dagegen nur 27 Prozent.

Yoga für mehr Beweglichkeit und weniger Schmerz

Regelmässiges Üben des Yoga und der Meditation als Schlüssel zum Erfolg

Ein deutliches Ergebnis, das dem Yoga und Meditation auch bei Schmerzbehandlungen seine Berechtigung gibt. Die Direktoren des Institutes für komplementäre und integrative Medizin am Universitätstspital Zürich, Prof. Dr. med. Claudia Witt, meint sogar ergänzend: „Der Unterschied zur Kontrollgruppe wäre noch grösser, wenn die Probanden bei allen Sitzungen zugegen gewesen wären und die Übungen regelmässig zuhause geübt hätten.“

Dies kann ich auch in meiner Tätigkeit als Berater und Trainer gegen Stress feststellen: Dass Yoga und Meditation wirkt und zu einem besseren Leben führt, ist unbestritten. Die grösste Herausforderung für meine Klienten ist es jedoch, am Ball zu bleiben und anfängliche Erfolge auch nachhaltig zu vertiefen. Hierbei ist es wichtig, immer wieder zu motivieren und klare Ziele mit dem Klienten zu vereinbaren.

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Motivation an Ayurvedische Konstitutionstypen angepasst

Der Ayurveda mit seiner Konstitutionsanalyse hilft mir dabei sehr, auf die individuellen Verhaltensmuster und Bedürfnisse des Klienten einzugehen:

Feurige Pita-Typen haben einen hohen Ehrgeiz und die nötige Energie, Ziele konsequent umzusetzen. Erdige Wassertpyen (Kapha) kleben oft an eingefahrenen Verhaltensmustern fest. Und die gestressten Lufttypen (Vata) wechseln gerne und oft die Behandlungsmethoden, da sie schnell von etwas begeistert sind, dann sich aber auch genauso so schnell wieder ablenken lassen. Dementsprechend arbeite ich auch die Trainingsprogramme und Ziele auf diese Typen aus.

Fazit: Achtsamkeitstraining mit Yoga und Meditation hilft Stress und Schmerzen zu reduzieren und wieder zur alten Stärke zurückzufinden.

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Mediatation Energie spürenStefan Geisse lehrt Yoga und Meditation in der Tradition Sri Krishnamacharyas und mit Einflüssen des tibetanischen Buddhismus. Er leitet das Institut für Stressbewältigung, Gesundheit und Entwicklung in Zürich.

 

 

 

 

Quelle: NZZ vom 15. Mai. Yoga und Meditation kann keinen Arztbesuch ersetzen.

 

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